04.07.2023

Acht von 10 Schwangeren trinken während der Schwangerschaft Alkohol, denn er wird als legale, gesellschaftsfähige Droge angesehen. Doch Alkohol ist das Schlimmste für ein ungeborenes Kind, weil er dessen körperlichen Bauplan zerstört. Auch, weil die Risiken nicht alle bekannt oder Mütter zu wenig informiert sind.  Ulrike Schröder referierte beim Treffen der Freundeskreisleiter über absehbare Schädigungen, die sich durch Alkoholkonsum der Mutter bereits im Mutterleib entwickeln und sie warnt: "FASD ist zu 100 % vermeidbar aber niemals heilbar".

Alkoholkonsum während der Schwangerschaft

ist häufige Ursache für

  • angeborene Fehlbildungen
  • geistige Behinderungen
  • hirnorganische Beeinträchtigungen
  • Hör- und Sehprobleme
  • Organschäden
  • Seelische/psychische Schäden
  • Entwicklungsstörungen
  • Extreme Verhaltensauffälligkeiten

Alle Formen dieser vorgeburtlichen Schädigungen werden unter dem Begriff

FASD ( Fetal Alcohol Spectrum Disorder) zusammengefasst. Doch FASD kann sich in seiner Ausprägung sehr unterschiedlich darstellen, was die Diagnostik oft erschwert.

Während der Schwangerschaft sind Mutter und Kind eine Einheit. Auch beim Trinken. Deswegen ist jeder Schluck ein Schluck zu viel, egal, ob es ein Bier ist, ein Sekt, Wein oder Alkopops. Der Säugling trinkt auf jeden Fall mit und Alkohol ist ein Zellgift.

Nimmt die Mutter Alkohol zu sich, geht es im Verhältnis 1 : 1 auch zum Säugling. Der aber braucht 10 mal länger als die Mutter, um ihn wieder abzubauen. Ein Fötus kann dann also 90 Stunden betrunken sein. Abgesehen davon ist er ab 0,5 Promille bereits bewusstlos.

Inzwischen leben in Deutschland mehr als 850 000 Menschen mit der Behinderung „Fetale Alkoholspektrumstörung" (FASD). Sie wäre absolut vermeidbar und ist nicht heilbar. Was zerstört ist, ist zerstört. Jährlich werden 12 000 Kinder mit dieser Krankheit geboren. Sie sind oft körperlich, seelisch oder auch geistig behindert und können ihr Leben auch später meist nicht allein regeln. Sie brauchen Hilfe bei der Alltagsgestaltung und an eine gute berufliche Ausbildung ist nicht zu denken.

Ulrike Schröder

FASD ist immer eine Schädigung des Frontalhirns. Dieses benötigen wir als Garant für ein selbstbestimmtes Leben.